Bern: Bahn frei für Igel & Co.

Die Stadt Bern bietet Wildtieren vielfältigen Lebensraum. Fehlende Grünkorridore und Barrieren wie Mauern, Zäune und Treppen erschweren oder versperren aber den Zugang. «Bahn frei für Igel und Co.» soll freie Bahn für Wildtiere, d.h. eine ökologische Verbindung im Siedlungsraum schaffen.

Zu Umwegen gezwungen, halten sich Wildtiere länger in gefährlichen Bereichen wie Strassen auf. Das löst nicht nur Stress aus, die Tiere verlieren auch wertvolle Zeit für die Nahrungssuche.  Um dem entgegenzuwirken, wird im Projekt «Bahn frei für Igel & Co.» die Berner Stadtbevölkerung aufgerufen, die Stadt für Wildtiere besser zu vernetzen. Die Bevölkerung soll mithelfen, neue Zugänge zu schaffen und bestehende zu kartieren.

Ein Loch in einem Maschendrahtzaun kann sehr ordentlich aussehen. Dank des Durchgangs ist die Grünfläche auch für kleine Wildtiere zugänglich.
Was können Sie tun?

Igel sind ständig auf Wanderschaft. Bei ihren Streifzügen legen sie nicht selten ein bis zwei Kilometer pro Nacht zurück. Schaffen Sie deshalb Durchgänge für Igel und andere kleine Wildtiere und melden Sie uns diese  Sie helfen dadurch mit, dass sich die Wildtiere freier – und hoffentlich sicherer – bewegen können.

  • Igel brauchen Durchgänge von rund 12 x 12 cm, um in einen Garten zu gelangen. 
  • Stufen sollten nicht höher als 15 cm sein, besser wäre weniger, da Jungigel nur 10 cm überwinden können. Für Amphibien können schon 2 cm ein Hindernis sein. Machen Sie folglich Stufen mit einem Trittstein oder einer Rampe überwindbar. 
  • Bei Mäuerchen und Einfriedungen besteht die Möglichkeit, eine Kernbohrung machen zu lassen. Falls Sie diese Variante wählen, unterstützt Sie die Stadt Bern mit einem finanziellen Beitrag  von max. 200 CHF, womit ca. zwei Drittel der Kosten gedeckt sind. Dieses Angebot richtet sich an die Stadtberner Bevölkerung.
  • Damit Igel in ihrem Streifgebiet von etwa 30 - 40 Hektaren freie Bahn haben, werden idealerweise die umliegenden Gärten ebenfalls verknüpft und gesichert.

Durch diese Massnahmen wird ein insektenfreundlicher Garten mit genügend Versteckmöglichkeiten zu einem gut zugänglichen Igellebensraum.

Nächste Schritte

Sie möchten aktiv werden? Das freut uns, vielen Dank. Gerne unterstützen wir Sie dabei.

  • Konkrete Informationen, wie Sie Durchgänge schaffen (inkl. Kernbohrung), finden Sie unter bern.ch/igelpforte.
  • Auf der gleichen Seite können Sie eine Plakette bestellen, um den Durchgang zu markieren. Im besten Fall wecken Sie damit die Aufmerksamkeit und animieren weitere Personen, sich am Projekt zu beteiligen.
  • Um all die bestehenden Durchgänge sichtbar zu machen, erfassen Sie den Durchgang auf der Meldeplattform bern.stadtwildtiere.ch. 
  • Machen Sie weitere Personen auf das Projekt aufmerksam. Gerne stellen wir Ihnen dazu unseren Flyer zur Verfügung, den Sie zum Beispiel per Mail verteilen können. Oder verschicken Sie den Link zu dieser Aktion von StadtWildTiere Bern.
  • Wenn Sie sich inspirieren lassen wollen, schauen Sie sich Beispiele in der Galerie von anderen an. Verschiedene Typen von Durchgängen finden Sie zudem hier
     
Dieser extra für Wildtiere geschaffene Mauerdurchbruch wurde mit der Plakette "Igeldurchgang" markiert.
Naturnahe Lebensräume im eigenen Garten

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