Bild BiologieMensch & TierTippsGalerieKarte Biologie Die Breitflügelfledermaus gehört zu den großen Fledermausarten Westeuropas und sucht sowohl im Sommer als auch im Winter Quartiere in Siedlungsbereichen auf. Hier ist sie im Firstbereich von Dachböden, hinter Hausverkleidungen, hinter Fensterläden und gelegentlich auch in Lüftungsschächte oder Dehnungsfugen in Brücken zu finden. Sie bevorzugt überwiegend Tieflagen mit gehölzreichen, parkartigen Landschaften und einen hohen Grünanteil, in denen sie sich früh zur abendlichen Dämmerungszeit auf die Nahrungssuche nach ihrer Beute, überwiegend Käfer begibt. Erkennungsmerkmale Große, relativ dunkle Fledermausart. Relativ langes Fell, an der Oberseite dunkel- bis mittelbraun, an der Unterseite heller braun bis gelblich-braun. Flughäute dunkel, schwarz-braun und eher breit. Gehört zu Fledermäuse Masse Gewicht: 14.4-33.5 g Flügelspannweite: 31.5-38.1 cm Kopf-Rumpf-Länge: 6.3-8.2 mm Ähnliche Arten Verwechslungsmöglichkeiten bestehen mit der Nord- und der Zweifarbfledermaus. Gefährdungsgrad Rote Liste Deutschland (Bundesamt für Naturschutz Bonn - Bad Godesberg 2020): 3 (gefährdet), wie alle Fledermausarten in Deutschland streng geschützt. Aktivitätszeit In den Sommermonaten nachtaktiv; Winterschlaf Lebensraum Die Breitflügelfledermaus besiedelt bevorzugt tiefere Lagen mit offenen bis parkartigen Landschaften, die auch ackerbaulich dominiert sei können. Ein hoher Grünlandanteil ist jedoch von Vorteil. Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen. Mensch & Tier Gefahren Verlust insektenreicher Landschaftsbestandteile: Hecken, Feldgehölze, Säume und Streuobstwiesen dienen als Orientierungsmöglichkeit bei Flügen in Jagdgebiete oder als Jagdgebiet an sich. Renovierung und Sanierung von Gebäuden: Renovierungs- und Sanierungsarbeiten an Gebäuden u.a. Kirchen, aber auch am eigenen Haus kann zu Verlusten von Quartieren und Quartiermöglichkeiten führen. Fördermaßnahmen Schaffen oder Erhaltung von Quartiermöglichkeiten Eine Hauptgefährdungsursache für Breitflügelfledermäuse ist die Beeinträchtigung ihrer Quartiere, z.B. durch Veränderungen der Einflugöffnungen und Hangplätze oder unsachgemäßen Einsatz von Holzschutzmitteln im Rahmen von Gebäudesanierungen und –renovierungen. Durch sachgemäßes Renovieren, den Verzicht auf Holzschutzmittel oder ein Angebot von Fledermauskästen kann ein jeder zum Erhalt dieser Fledermausart beitragen. Beobachtungstipps Jagende Breitflügelfledermäuse Die Breitflügelfledermaus fliegt wie der Große Abendsegler meist schon am frühen Abend aus, wenn es zu dämmern beginnt. Sie ist eine große und relativ dunkle Fledermaus mit breiten Flügeln, die langsamer fliegt als der Große Abendsegler und sich somit recht gut von ihm unterscheiden lässt. Die Breitflügelfledermaus erbeutet ihre Nahrung - hauptsächlich Käfer und Schmetterlinge - im Flug. Sie jagt bevorzugt in lichten Wäldern, auf offenen landwirtschaftlichen Flächen oder auf Grünflächen nah an der Vegetation. Sommerquartiere Im Sommer bezieht die Art ihre Quartiere bevorzugt in Spalten und anderen Unterschlupfmöglichkeiten in und an Gebäuden. Wochenstuben bestehen häufig aus 20-50 Individuen, welche ihren Hangplatz innerhalb des Quartiers je nach Außentemperatur verändern.