Igel gesucht in der Region Zimmerberg

Donnerstag, 10. August 2023
Untersuchungen zeigen alarmierende Abnahmen von Igelpopulationen in Zürich. Das Projekt Wilde Nachbarn Zimmerberg möchte mit Beobachtungsmeldungen und Spurentunnel das Vorkommen der Igel in der Region Zimmerberg untersuchen. Interessierte Personen aus der Bevölkerung können mitforschen.

Der Lebensraum der Igel hat sich in den letzten fünfzig Jahren stark verändert. Igel waren ursprünglich in einer offenen, vielfältigen Kulturlandschaft zu Hause. Mit der Intensivierung der Landwirtschaft und dem Verlust an Strukturen wurden Igel in diesen Lebensräumen immer seltener. Im Gegenzug waren Igel häufiger im Siedlungsraum anzutreffen, wo sie in durchgrünten Wohnquartieren neue Lebensräume fanden.

In den letzten Jahren mehrten sich die Hinweise, dass die Igelpopulation in der Schweiz weiter abnimmt. Die bauliche Verdichtung, der Verlust an wertvoller Grünfläche und der Rückgang der Insekten scheinen dem Igel zu schaden. Untersuchungen aus der Stadt Zürich zeigen, dass heute weit weniger Igel unterwegs sind, als noch vor zwanzig Jahren: Es wurde sogar eine Abnahme von 40% der Igel dokumentiert. 

Den Igeln auf der Spur

Das Projekt Wilde Nachbarn Zimmerberg möchte herausfinden, wie es um die Igel in der Region Zimmerberg steht. Dazu werden Igelbeobachtungen aus der Bevölkerung gesammelt. «Beobachtungen von Igeln können auf zimmerberg.wildenachbarn.ch/melden von der Bevölkerung selber eingetragen werden. Wer mehr machen möchte, kann im 2024 mithelfen, Spurentunnel zu betreuen.», erzählt die Wildtierbiologin und Projektleiterin Katja Rauchenstein. Im 2024 soll das Vorkommen von Igeln mit Spurentunnel systematisch untersucht werden. «Die Spurentunnel werden mit Farb- und Papierstreifen ausgerüstet und in Privatgärten und Grünflächen platziert. Geht ein Igel durch einen solchen Spurentunnel, hinterlässt er seine Pfotenabdrücke. So wird sichtbar, wo Igel unterwegs sind.», erklärt Katja Rauchenstein.

Für das Projekt werden Freiwillige gesucht, die zwischen Mai und September 2024 während einer Woche 10 Igelspurentunnel betreuen. Die Mithilfe kann in den Gemeinden Richterswil / Samstagern, Wädenswil, Horgen / Hirzel, Oberrieden, Thalwil, Langnau am Albis, Rüschlikon, Adliswil und Kilchberg erfolgen. Der Aufwand beträgt ca. 1.5 bis 2 Stunden pro Tag während 6 Tagen. Interessierte Personen können sich bei zimmerberg@wildenachbarn.ch melden und werden zum Infoanlass im Frühjahr 2024 eingeladen.

Wilde Nachbarn Zimmerberg mit einer breiten Trägerschaft

Das Projekt Wilde Nachbarn Zimmerberg wurde 2022 lanciert und möchte Wildtiere im Siedlungsraum erforschen, schützen und fördern. An der Projektträgerschaft «Wilde Nachbarn Zimmerberg» beteiligen sich alle neun Politischen Gemeinden. Dies sind namentlich Adliswil, Horgen, Kilchberg, Langnau am Albis, Oberrieden, Richterswil, Rüschlikon, Thalwil und Wädenswil.
 

Rückfragen

Markus Hohl, Sachbearbeiter Biodiversität/Naturschutz, Stadt Wädenswil, Tel. 044 789 73 04, markus.hohl@waedenswil.ch

Katja Rauchenstein, Geschäftsstelle Wilde Nachbarn, c/o SWILD, Zürich,
katja.rauchenstein@wildenachbarn.ch

Bilder
Die nachfolgenden Bilder stehen für den Gebrauch im Zusammenhang mit der Medienmitteilung bei korrekter Zitierung der Bildautoren kostenfrei zur Verfügung.
Mittels Spurentunnel können Igel nachgewiesen werden: Auf diesen Spurenblätter hat ein Igel seine Fussabdrücke hinterlassen.
Igel sind heutzutage oftmals häufiger im Siedlungsgebiet anzutreffen als im ländlichen Raum.
Haben Sie einen Igel gesehen? Melden Sie Ihre Beobachtung auf zimmerberg.wildenachbarn.ch

Artporträt

Erinaceus sp.